Klassenfahrt, Hochbetten und Abenteuer: Mit Jugendherbergen verbindet man oft schöne Erinnerungen an die Schulzeit. Doch auch ältere Gäste können hier günstig übernachten.
Hessische Jugendherbergen möchten moderner werden und neben jungen Menschen auch neue Zielgruppen erschließen. „In allen Jugendherbergen sind alle Gäste willkommen“, sagte Knut Stolle vom Vorstand des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH). Dazu zählen neben Schulklassen auch Familien, Freundesgruppen oder Einzelreisende.
An dieses Konzept werden Unterkünfte inzwischen auch angepasst, wie etwa die Jugendherberge Wetzlar. Sie wurde zuletzt kernsaniert. Etwa 40 Prozent der Betten dort seien nun Einzel- oder Doppelbetten, der Rest Stockbetten, sagte Paul Sarges, Leiter der Herberge. Ziel sei es, auch Familien und Firmen als Gäste zu gewinnen.
Barrierefrei über Nacht
Auch Menschen mit Behinderung seien in hessischen Jugendherbergen gerne gesehen. Zwar sei nicht jedes historische Gebäude rollstuhlgerecht, aber etwa in Wetzlar oder in der Unterkunft Burg Hessenstein gebe es passende Einrichtungen, hieß es vom DJH-Vorstand Knut Stolle. Beide seien gute Beispiele dafür, „dass es mit dem richtigen Willen auch so klappen kann. Hier gibt es ruhige und barrierearme bis barrierefreie Zimmer für alle Gästegruppen“.
Zusätzlich gibt es laut Stolle auch Kooperationen mit Sanitätshäusern, etwa um Pflegebetten bereitstellen zu können. Blinde und gehörlose Menschen sowie Personen mit kognitiven Einschränkungen profitieren von barrierearmen Angeboten, die es in der Regel in jedem Haus gebe.
Nur eine Mitgliedschaft beim DJH und ein spezieller Ausweis sind notwendig, um in einer Herberge nächtigen zu dürfen. Der Mitgliedsbeitrag unterstützt die Werte-Idee der Einrichtungen, heißt es auf der Website des Vereins.“So engagiert sich das DJH schon seit seiner Gründung für Umweltbildung, Nachhaltigkeit und einen toleranten und weltoffenen Austausch.“