ADAC Jubiläum: James-Bond-Oldtimer und Fahrrad: Pannenhelfer im Einsatz

ADAC-Pannenhelfer Plänker wird manchmal zu ganz besonderen Autos gerufen – und erlebt viel Dankbarkeit. Nur einmal konnte er einen aufgebrachten Autobesitzer nicht besänftigen.

Der jüngste gestrandete Verkehrsteilnehmer war erst 15 Jahre alt. Der Schüler kam mit einem platten Fahrradreifen in Bad Kreuznach nicht mehr weiter und rief den ADAC. „Der Schlauch war aber schon so porös, ich konnte nichts mehr machen“, berichtet Pannenhelfer Markus Plänker. Er habe daher die Eltern angerufen und den 15-Jährigen samt seinem Rad nach Hause gebracht. „Der Junge war stolz wie Bolle, dass er das selbst gemanagt hat.“

In 18 Jahren als ADAC-Pannenhelfer viel erlebt 

Der gelernte Kfz-Servicetechniker Plänker ist seit 18 Jahren Pannenhelfer beim ADAC und damit einer der sogenannten gelben Engel. Zunächst war er in Mainz im Einsatz, seit rund elf Jahren ist er in der Westpfalz. In der Landeshauptstadt sei er durchschnittlich zu zehn bis zwölf Einsätzen am Tag ausgerückt; in der Region sind es wegen der längeren Strecken sechs bis acht.

Es gibt noch andere Autoclubs 

Es gibt noch andere Autoclubs wie den Automobilclub von Deutschland oder die Bruderhilfe und auch Kfz-Versicherungen bieten Schutzbriefe an. Der ADAC feiert aber jetzt 75. Jubiläum.

Viele Menschen sind den Helfern sehr dankbar

„Die Dankbarkeit der Mitglieder ist enorm“, berichtet Plänker von den allermeisten Einsätzen. „Wir finden immer eine Möglichkeit, ihnen zu helfen.“ Einmal habe man ihm aus Dankbarkeit zum angebotenen Kaffee noch eine halbe Torte offeriert.

Ein anderes Mal sei eine ganze Familie spontan mit Tisch, Stühlen, Essen und Trinken beim Einsatzort angerückt, um sich dafür zu bedanken, dass er außer einem Motorroller auch noch ein altes Autoradio repariert habe. Der Opa der Familie hatte befürchtet, auf dem ganzen Weg in die Türkei keine Musik hören zu können. Geschenke und Geld dürften die beim ADAC angestellten Pannenhelfer selbstverständlich nicht annehmen, betont Plänker.

Autobatterie, Lichtmaschine und Reifenschäden sind Klassiker

Im Sommer seien überhitzte Fahrzeuge und Reifenschäden die häufigsten Gründe, weshalb er gerufen werde. Im Winter dagegen bleibe manches Auto liegen, weil dem Motor Frostschutzmittel fehle, die Lichtmaschine kaputtgehe oder Autobatterien aufgäben. Immer wieder sei auch der Gummi von Zahnriemen alt und rissig geworden.

Mancher sei sehr aufgebracht, wenn sein Auto auf dem Weg zu einem wichtigen Termin plötzlich liegen bleibe, oder die Position der Panne für ihn extrem ungünstig sei, berichtet Plänker. „Wenn sie schreien oder wütend sind, lasse ich sie erst einmal reden.“ Die allermeisten kämen im Gespräch dann nach einiger Zeit runter, manche entschuldigten sich auch bei ihm. Plänker hat für viele durchaus Verständnis und sich ein dickes Fell zugelegt: „Ich weiß, das Mitglied ist in einer Notlage“, berichtet der 52-Jährige.

„Wenn jemand allerdings beleidigend wird, sage ich: Bitte keine Beleidigungen! Oder: nicht in diesem Ton!“ Das helfe fast immer. Nur einmal in all den Jahren habe er einen Einsatz bei einem jüngeren Mann zu Hause abgebrochen, der sich im Ton vergriffen habe. Der Mann habe länger auf den Pannenservice warten müssen, „weil viel los war“ und einen Reifenschaden, aber kein Ersatzrad gehabt.

Bis zu 5.000 Kilometer pro Monat auf dem Weg von Panne zu Panne

Durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Kilometer fährt der Pannenhelfer im Monat. Manchmal müssten die Mitglieder etwas warten, wenn viel los ist oder der Weg bis zur Panne weit. Seine längste Anfahrt in all den Jahren – in den Raum Idar-Oberstein – habe einmal eine Stunde und 20 Minuten gedauert.

Highlight Oldtimer-Panne

Besonders viel Freude hat Plänker, wenn er bei einer Oldtimer-Panne helfen kann. Wegen der besonderen Autos, aber auch, weil ihm das so mancher Besitzer zunächst gar nicht zutraue. Ein in Mainz liegen gebliebener 1967 produzierter Aston Martin aus einem James-Bond-Film gehört zu seinen Highlights. Er habe das Fahrzeug genauso wieder flott bekommen wie einen Ford Modell A von 1927, bei dem der Fahrer das Original-Werkstatthandbuch dabeihatte. Bei einem Triumph-Oldtimer habe es gereicht, eine Schraube zu lockern, um die zu hohe Drehzahl wieder richtig einzustellen.

Einmal musste er den ADAC-Rettungshubschrauber rufen

Einmal musste Plänker den Rettungshubschrauber Christoph verständigen und sich als Notarztassistent betätigen. Da sei er mit einem Kollegen in Bayern unterwegs gewesen und an einem Auto mit geöffneter Motorhaube vorbeigefahren. Die beiden Pannenhelfer hielten an und fragten, was los sei. Sie stellten fest, dass es nicht nur dem Auto, sondern auch dem Fahrer nicht gut ging: „Der Mann war dreimal von einer Wespe gestochen worden und hatte einen allergischen Schock.“

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