Bei einem Brand in einer Gruppenunterkunft im Südwesten Frankreichs sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Ein weiterer Mensch befinde sich möglicherweise unter den Trümmern, teilten die Behörden am Montag mit. Zu den Opfern zählten die Besitzerin des frei stehenden Bauernhauses sowie drei geistig behinderte Erwachsene, die an einer Freizeit teilnahmen. Die Ursache des Feuers war zunächst nicht bekannt.
Die Besitzerin der Unterkunft sei ums Leben gekommen, als sie versucht habe, die Bewohner zu retten, sagte die für Menschen mit Behinderungen zuständige Ministerin Charlotte Parmentier-Lecocq, die den Ungücksort Montmoreau nördlich von Bordeaux am Montag besuchte.
Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Verletzung auf. Die Leichen sollen obduziert werden.
In der Unterkunft hielten sich acht Menschen mit geistiger Behinderung zwischen 20 und 75 Jahren, vier Betreuer und die beiden Besitzer auf.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Unterkunft erst vor zwei Jahren geprüft worden und hatte alle Brandschutzauflagen erfüllt. Das Feuer sei aber möglicherweise in einem Nebengebäude ausgebrochen, das nicht geprüft worden sei, sagte die Ministerin.
Etwa 85 Feuerwehrleute waren an dem Einsatz beteiligt. Das Feuer war um 4.30 Uhr gemeldet worden und konnte erst am Vormittag gelöscht werden.
Im August 2023 waren in einer Ferienunterkunft im Elsass zehn geistig behinderte Erwachsene und einer ihrer Betreuer ums Leben gekommen. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben damals, dass das Haus in der Gemeinde Wintzenheim keine Genehmigung für eine touristische Nutzung hatte und auch nicht die erforderlichen Brandschutzvorschriften erfüllte.