Lehrkräftegewinnung: Studierendenzahlen im Lehramt sind gestiegen

In Schleswig-Holstein ist nicht nur die Zahl der Studierenden im Lehramt gewachsen, sondern auch die Anzahl der Absolventen. Ob die Bedarfe im kommenden Schuljahr gedeckt werden, bleibt offen.

Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Bildungsministeriums sind die Studierendenzahlen im Lehramt im Norden gestiegen. „Während wir im Wintersemester 2012/23 insgesamt etwas über 4.000 Studierende an unseren Hochschulen hatten, haben wir jetzt elf Jahre später über 7.000“, sagte Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU). Zudem sei die Zahl der Absolventen von 640 im Jahr 2020 auf 911 im Jahr 2023 gestiegen.

Mit Hilfe des Handlungsplans Lehrkräftegewinnung, dessen erstes Paket 2023 vorgestellt wurde, sollen laut Stenke weiter zahlreiche Lehrkräfte gewonnen werden. Dabei gebe es nicht die eine Maßnahme, mit der der Bedarf im Land gedeckt werden könnte. So können beispielsweise seit dem Schuljahr 2024/25 Berufsschullehrkräfte über einen Lehramtswechsel dauerhaft an Gemeinschafts- oder Grundschulen übernommen werden.

Auch das kommende Paket des Handlungsplans soll weitere Anreize liefern. So könnten etwa Studierende mit einem Bachelor in Mathematik, Informatik oder Kunst sich per Masterstudiengang in Richtung Lehramt orientieren. Zudem werde auch die Einführung eines Direkteinstiegs für geeignete Bachelorabsolventinnen und -absolventen an Grund- und Gemeinschaftsschulen geschaffen, hieß es.

Lehrkräftebedarf noch unklar

Jede in den bisher vier Paketen geschaffenen Maßnahmen wird der Bildungsministerin zufolge stetig evaluiert und weiter entwickelt. „Der Anspruch ist, dass es sichtbare Erfolge gibt“, betonte Stenke. Wirke eine Maßnahme nicht oder werde sie von der gewünschten Zielgruppe nicht angenommen, werde sie nachjustiert oder eingestellt. 

Wie hoch der Lehrkräftebedarf für das kommende Schuljahr ist, sagte die Bildungsministerin bislang nicht konkret. Auch die Zahl der noch offenen Stellen sei bisher nicht bekannt. Die ehemalige Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte im vergangenen August die Zahl der Lehrkraftstellen für das aktuelle Schuljahr auf etwa 20.250 beziffert. 

In bestimmten Regionen des Landes, etwa um die Hansestadt Hamburg herum, ist der Lehrkräftebedarf laut Bildungsministerin Stenke allerdings besonders hoch: „Da ist weniger das Thema, das unsere Schulen nicht attraktiv sind, sondern der Wunsch vieler junger Absolventinnen und Absolventen, eine Zeit lang in der Großstadt das Leben zu verbringen.“

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