Forschende haben in York den ersten archäologischen Beweis für einen Kampf zwischen Gladiator und Raubtier entdeckt. Der Fund gibt neue Einblicke in die Praxis römischer Tierhetzen.
Der Mann mit dem wissenschaftlichen Namen „6DT19“ trug ungewöhnliche Verletzungen davon: Seine Beckenknochen weisen eine Reihe von Läsionen auf, darunter Quetschungen, vor allem aber kreisrunde, mehrere eng beieinander liegende Einbuchtungen, bis zu 2,5 Zentimeter tief. Es sind Wunden, die bis zum Tod des Mannes vor 1800 Jahren im heutigen nordenglischen York nicht mehr verheilten, zeigt sein Skelett. Wahrscheinlich erlag 6DT19 den Verletzungen, so schwerwiegend waren diese.
Was nur hat den Mann so zugerichtet? Bislang stand fest: Pfeile hinterlassen andere Schäden an Knochen. Forschende um den Anthropologen Timothy Thompson von der Maynooth-Universität in Irland sind nun aber auf die Spur der Läsionen gekommen: Sie stammen von einer Großkatze, wahrscheinlich einem Löwen.